Der Brauch, in der Fastenzeit die Altarbilder mit einem Vorhang zu verhüllen, stammt schon aus frühchristlicher Zeit. Im Mittelalter wurde der gesamte Altarraum durch das sogenannte Hungertuch verhängt.
Das Hungertuch wurde durch das Bischöfliche Hilfswerk Misereor wiederbelebt. Dieses moderne Hungertuch wird jedes Jahr von Künstlern neu gestaltet und bietet mit seinen Motiven Anlass zum Nachdenken und zur Meditation.
Auch in unserer Pfarrkirche bringen fleißige Helfer alljährlich einen großen violetten Vorhang und das Hungertuch vor dem Altarbild an.
Dieses Bild gehört zur Gruppe der „Hungertücher“, die von der Fastenaktion Misereor herausgegeben werden. Der schwäbische Künstler und Priester Sieger Köder, der im Alter von 95 Jahren im Jahr 2015 in Ellwangen verstorben ist, hat dieses Bild im Jahr 1996 für Misereor geschaffen. Sieger Köder gehört zu den bekanntesten deutschen Malern christlicher Kunst des 20. Jahrhunderts. Er wird als „Prediger mit Bildern“ bezeichnet.
Dieses Misereor-Hungertuch zeigt in der Mitte Jesus als den „Schmerzensmann“. Die einzelnen Bilder verknüpfen biblische Szenen mit Lebenssituationen aus der Gegenwart: Die Arche Noah inmitten der tödlichen Flut; die Prophetin Mirjam bei der Errettung aus dem Roten Meer, Jesu Mahl mit ganz unterschiedlichen Menschen, Menschen helfen, in den rettenden Teich Betesta zu kommen.
Dieses Bild mit dem Titel „Hoffnung den Ausgegrenzten“ begleitet unsere Pfarrgemeinde während der Fastenzeit.
Bilder: Ingo Kraus