Es war ein ziemlich verregneter Donnerstagvormittag. Viele Fronleichnamsprozessionen fielen buchstäblich ins Wasser. So auch in Herz Jesu. Die umliegenden Häuser waren geschmückt, aber Stadtpfarrer Gottfried Schubach verlegte die Prozession bereits am Vortag aufgrund der Wetteraussichten kurzerhand in die Kirche. So zogen die Gläubigen nach dem Gottesdienst hinter dem Allerheiligsten und dem von vier Männern getragenen Baldachin durchs Gotteshaus. Eingereiht waren die Kommunionkinder und die Standartenträger der kirchlichen Vereine und Verbände. Am Ende kniete der Geistliche vor dem mit Blumen geschmückten Altar und predigte vom Salz der Erde, das von den Leuten weggeworfen werde, sobald es seinen Geschmack verloren habe.
Geplant war eigentlich, das Hochfest des Leibes und Blutes Christi mit einer Heiligen Messe und einer anschließenden Prozession
(mit dem Allerheiligsten zu den Stationsaltären zu feiern. Die Anwohner entlang des Prozessionsweges waren gebeten worden, ihre Häuser mit vorher im Pfarrbüro bestellten Birken zu schmücken. Die Absage der geplanten Prozession zu den Altären kam nicht von ungefähr. Der Stadtpfarrer sollte mit seiner Einschätzung Recht behalten. Es regnet während der Zeit der geplanten Außenprozession wirklich ziemlich stark. Musikalisch umrahmt wurde der Festgottesdienst vom Kirchenchor Herz Jesu unter Leitung von Chordirektor Peter Kosmus.
Text: Helmut Kunz